fieberfieberfieber / nun tat es nicht mehr weh

fieberfieberfieber
(ich sehe denn schnee nur von innen)

es liegt kalt, du liegst warm, bitte, schau mich nicht an!
ich spür nichts und ich blute ein bisschen. vorhin hatte ich meine hände in den schnee gelegt, mit den handflächen voran, dann war die haut noch trockener. meine lebenslinie sprang auf, wie ein blutiger bach. ich legte die hand wieder in den schnee, nun tat es nicht mehr weh.

eigentlich war alles aussichtslos, wir lagen in den straßen und konnten uns nicht mehr bewegen.
langsam wurde uns wärmer, als der schnee begann, uns in die landschaft zu integrieren.
ich schaute mir meine finger noch ein letztes mal an, sie waren rot und nass, mehr altrosa, eigentlich, sie waren dünner als sonst, von der kälte, sie erinnerten mich an eine schwarze witwe, ich könnte nicht sagen wieso.
“ich glaube, wenn man violett unter den augen ist – sehr violett – dann stimmt etwas nicht.” hast du gesagt und ich bin eingeschlafen, es war so warm.
in der nähe meines kopfes lag ein schleier im schnee, schwarz, das war das ende.
lass uns kartoffeln essen, dann wird alles gut.

lamm, lamm, lamm, lametta haare. /im rauschenden dunkel geraubt./

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lamm, lamm, lamm, lametta haare. /im rauschenden dunkel geraubt./
das dunkel schwärzt die nacht bis zur unermesslichkeit. lichtgerinnsel, oh du mein ruhepol.
die feuchtnasse gosse spiegelt deine reinheit, du strahlst heller als der mond reflektiert. wenn dein zarter vorhang liebreizend ein stück zur seite fällt und ich blicke deiner unschuld erhasche, rasen meine gedanken und mein herz steht still
(…)
oh, wenn du nur wüsstest; jedesmal wenn ich dir zum abschied „pass auf dich auf!“ wünsche, warte ich darauf, dass du „nein, pass du auf mich auf!“ erwiderst.
der gedanke, dass dich andere begehren wie ich es tue, lässt mich in geplagten träumen tränen spucken und blut weinen.
/wenn du wüsstest, wie es wäre, wenn du bei mir sein könntest./
(…)
maikäfertage lassen dich fliegen. die wiese und die nackten sohlen…
wenn du fällst und deine wundverklebten knie voller kies sind.
ich weide mich in diesem anblick, merke mir jedes kleinstdetail um etwas freude an tristtraurigen wintertagen zu erfahren…
(…)
die momentglückseligkeit stillt die blutung meines herzens nicht mehr…
(…)
dein sommer war meine inspiration. morgens mit stift, abends mit pinsel, untätig schlief ich nie. dein anblick inspirierte mich zu weitaus mehr…
der herbst hat seine dunklen pforten geöffnet, meine gedanken an dich sind tief und traurig – wie ich es bin.
heute muss es soweit sein…
das dunkle schwärzt die nacht bis zur unermesslichkeit. lichtgerinnsel, oh du mein ruhepl, meine schlafdiebin, meine traumgespielin.
die feutnasse gosse spiegelt deine reinheit, du strahlst heller als der mond reflektiert…
heute warst du unachtsam, dein fenster geöffnet, wehend zur seite der vorhang, dein licht/feuer erfüllt die nacht und die deine, die deine zarte weiblichkeit erfüllt mich.
leg dich nur hin, versinke im schlaf…
gehüllt in schichten der träume. lamm, lamm, lamm, lametta haare liegen da. du unschuld, du liebe, du lebenselexier von mir. keiner achtet auf dich, nicht mal du, das kannst du doch nicht, nur narben stören die reinheit deiner haut.
dein schlaf erschöpft dich, doch habe keine angst, nun nehme ich dich um auf dich aufzupassen. „pass auf dich auf!“ „nein, pass du auf mich auf!“

seelenlaufen eins / (immer nur momente die vergehen)

das warm gelbe erwachen legt sich zart um hell.

/immer nur momente die vergehen…/

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trostgeloses/seelenkontraessen
wenn wir die mauern einstürzen
lassen um unsere seelen
in einander laufen
zu sehen
wissen wir, dass wir das stadium der angst überwunden
zu scheinen haben.
voll kalt fällt es dann zu dem haufen
bedeutungslosigkeit
zusammen welcher es immer war.
schlimm ist es wenn das laufen an beginnt zu denken
sowas mag man sich gar nicht vorzustellen
sie verstehen
vermögen wir
zu sagen
uns an den händen zu nehmen.
das ist es dieses
denkpausenartige zusammentreffen
am fallpunkt löst es sich
um neu zu werden
wir wollen mit ihm
immer wieder
brechen in diverse wasser ein
utopieren das land
welches um uns implodiert
während wir den export der westlich sozailsierten welt zu stopen versäumen
verhindert uns das atmen
an allem.

ich seh es geschnürt in ecken im raum, ein bündel voll dreck losgelöster zeit, losgelöster traum…

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“ich seh es geschnürt in ecken im raum, ein bündel voll dreck losgelöster zeit, losgelöster traum…

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die farben passen nicht zum papier, das heute ist zu kalt getaucht. das alles passierte vergangen.
gänzlich zerflossen; die realität mit klein konstanten stücken – feste materie.
unter anderem: sechs weiße flächen,
wieso das schmutzige geschehen der straße nicht am fußboden haftet, gefragt danach, nach lange vergangen.
jetzt erscheint es wie einer der besten orte, überhaupt, denkt man zurück waren es immer orte wie dieser,
die am besten waren. man könnte weinen,
könnte man…
weinenweinenweinen
man könnte.
weinen.
es war schon wieder einer dieser orte für sich, still, fast vergessen, fast nie gesehen, man schweigt.
das feucht geprasselte, in der nichtigen farbe, taucht die nachdenklichkeit in licht welches nicht existiert.
die tätigkeit der tat beschränkt sich auf etwas psychisches.

psychosomatik schwebt im raum, man sieht sie ganz unbewusst bewusst – nicht.
dann besinnt man sich wieder auf den fast ursprünglichen versucht zurück, der versuch des vergleichs,
des damals so wie des heutes, des einen sowie des anderen raumes, der utopischen gleichung, der relevanten relativität von allem.
man verliert sich im narzissmus der eigenen gedanken und schweigt brechend zusammen – sackend auf gebräuntes süß, zerstückelt, zerfallen, gebettet.
sinnesendfremdender heterogener körper, nahrung als abstoßender nichtpart, zerstörung der uneigenst geschaffenen perfekten sterile, totaler kontrollverlust, wucht, folglich schlaf.
dann denkt man sich das alles weg, denn auch nach stunden ist es zu ende, man erwacht im frischen weiß, es riecht nach waschmittel,
jetzt glaubt man zu wissen, der schlaf war untermalt von staubsaugergeräuschen.
wenn man nun fünf weiße flächen betrachtet, vielleicht sogar sechs – die auf der man sich physisch zu befinden scheint mitgesehen, mitgezählt – erahnt man das geschehene dunkel,
man vermag zu überlegen, man vermag viel mehr zu vermuten und letztendlich vermag man nur noch zu glauben,
dass es das beste war und zu wissen, dass die lüge gegen einen selbst gerichtet manchmal am weichsten ist.
man vermag sich zu bücken und man vermag sich der kalten härter der universell eigensten lügenrealität zu entziehen.
man vermag sich selbst anzufassen, weich und hart, straff und zart, schutz und schuld /liebender hass/ – man vermag es für sich zu tun, denn man scheint zu wissen, dass man am ende die sich am nächsten stehende person ist, man sich selbst die hand auf die schulter legt und den kopf auf den kragen, man sich selbst glücklich macht oder tot.
man vermag den raum zu verlassen und zu denken nie dort gewesen zu sein, man vermag sich für schizophren zu halten, für jemanden der geister sieht oder schlichtweg für vollkommen durch, mit allem, unrettbar, hoffnungslos versunken im augenscheinlich verdorbenen selbst.
man vermag an die augenblickliche glückseligkeit der unschuldigen jahre zu denken oder an ein leben vor diesem. man vermag zu wissen das man alles weiß und nichts, man vermag sich bewusst zu werden, der nichtigkeit und dem allen. man vermag im schlaf zu versinken, wieder, um später ganz anders zu vermögen.

der letzte sommersonntag

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der letzte sommersonntag

/eisbärenseptember/
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/vordere hinterteile von katzen huschen halb fabelhaft durch die gräue des abends./
der letzte sommersonntag kam still und ging leise.
worte stocken, der fluss wurde von einem damm geteilt, wir warten gespannt auf wassermassen….
weiterführung
in dunkle gehüllt liegt es da, still seit langem. gehäuft und kegelartige einstrahlungen, so sieht es aus, manchmal.
müde gesunkenes flanell und das wissen das alles gut wird.
ohne viel gemacht zu haben weiß man es war genug.
schnelle fallbewegungen ebnen das ende von etwas kurzweilig langfristigen.
die wiedersprüche kommen immer wieder hoch.
wortbrocken in warteschleifen.
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falsche blüten glücklich betten feine mädchen zwischen zecken.
kalt erstarren die körper bald, liegen sie so lang im wald.
“wie ihr, wie ihr so bin ich nicht. ich liege hier, hier sicher nicht.”
wieso du mädchen voller glück, glaube ich dir bloß kein stück?
ohne diesem glas voll milch gäbe es dich nicht im bild.
so soll es sein im dunklen wald, weiß erstrahlen meere bald zwischen ihnen.
bloße mädchen erleuchten eben zwischen meer und milchig regen.
lust gefasst in milchige träume, rahmen aus gold sie umsäumen.
gedanken aus dem blonden schopf gebettet in den polster.
alles weiß im dunkel dünkler, flauschig spüren sie es hier.
die mädchen umgeben die felle aus frotte.
nahe dem see, nahme dem see.
verglühtes grün, düster und kalt, diese worte beschrieben den wald.
lichtungen durch milchglas sie sahen, meere, frotte und güldenes haar.

/es ist ein halber schwebezustand vom übergang zu einer übergangsjahreszeit./

nurganzvielworterasennichtshalbesnichtsganzesnichts…

/den herbst sehen/sosehe ich ihn/von hinten/für augenblicke/um die ecke biegen/verschwunden/schwere schritte/dieses gefühl/ruhezustand/stille/ganz viel/nicht mehr wissen/die letzte hitze fühlen/enden spüren/einfach nur/herbstzeitrasen/

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hunting deer,
schweren atem hinter den ohren fühlen während man das gras raschelnd sieht und fallen will, fliehen will, nichts mehr geht, es ist zu spät. zu spät.
herbsthasenjagt, meine schwarzen minuten.
wir entflammen die pfoten,
hoffen
hassen quoten
/deine geliebt, die zofe – in schwarz, in weiß.
du inspirierst mich sagt es und streicht rötlich weiß./
am dritten tag /der traurigkeit/ ist erde grau, ist nass, erkaltet…
/wir/ sind bleich.
das fahle zittrig an fasern gelegt,
geplättet durch kälte, witterung, menschlicher schnee.
am grab wurden alle spuren verwischt, nur kot und blut und fell vermischt.
brutale öl-gemälde-ästhetik ins kalte blass.
unsere erinnerung wird niemals nass.

///momentaufnahme no°6
schwarz gehuschtes im regen stehen, gespannte verstrebungen kaputt gehen.
gezückte hasenohren im wind, ermüdete massen, verklemmt, gespinnt.
ruhiges ganz oben stehen, sachtes vorüber gehen.
verblüfftes hinüber sehen, ungläubiges weiter stehen.
ein tag zum beschreiben zu lang.
gerafftes sehen, momente vor dem lächeln.
und stille
danach
dazwischen
und davor.

das moor liegt blank dem regen nah…

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das moor liegt blank dem regen nah…

halb verdorrene gräser ranken sich suchend an der puren zartheit ihrer erdigen beine…
das blickfeld war weitläufig/das blickfeld erweitert.
ihre wellingtons von hunter, meter entfernt, dornen um sie herum.
rosenwasser am boden, die erde blüht.
aber ihr blick sah nur mich.
der regen trocknete das haar, der tag war da, sie stand da.
am anderen ende ein weißer fleck, hufe auf dem ewigen parkett
und sie war da.
für mich.
flüsse brechen,
helles blau fließt aus den wolken, trifft die dächer in dem rot.
wiesen springen spröd gen himmel, warten auf den sog.
am ende spüre ich deine hände und warte
weißt du, alles ist so kurz

der boden klebt, in der luft liegt der duft des aufbruchs.
schwesterlich berührt sie dich an der schulter.
die stimmung war die falsche, es war so warm, der asphalt der stadt begann schwer zu atmen.
und mit füßen treten wir was wir lieben.

mein leben ist durch und durch halb ästhetisch.

rotwein flecken am parkett, menschen liegend daneben.
mit goldenem glitzer an meinen füßen stakse ich durch die wohnung…
halbgefüllte helium-ballons schweben über dem parkett, kleinste glasteilchen in meinen zehen…
halb offene vorhänge, die nachbarschaft an meiner brust.
knarrend weiß mit halbdunkler aufschrift öffne ich die tür vor mir, weiß abblätternder lack, das metallene gerüst voller menschen zwischen den zart blauen laken.
überall ist es anders, ich wohne orgien äußerst selten bei…
(das eisen bricht, der abend fällt, am ende kostest du nur geld…)
als ich in der wiese des sommers lag, es war meine kindheit, spürte ich den bruch in meiner zehe, getrennt sind wir.
es tat weh in der verdunkelten wiese bis zur nacht.
und ich lag.
verschwimmende lichtstrahlen über mir, immer mehr tiefe unter mir.
die feuchte der nacht verdichtete die wiese deutlich.
und sie vertiefte sich, ich verlor mich, langsam sickernd in die erde.
die drehung wurde dichter, dunkles braun, staub über meinen augen.
kein himmel ober mir. der zwischenraum in dem ich mich befand war undeutbar eintönig, ich begann mich ängstlich zu langweilen.
tassen schwebten, tee tropfte auf meinen bauch,
ich kenne keine zeit, keinen raum.
der flieder fällt aus meinem mund,
ich weiß, es ist recht ungesund.
die tage streifen sanft das gras,
die jahreszeit vergilbt…
die wiesen sind trocken, mein herzen halb wund.
du öffnest den mund
und sagst: „das leben ist der reinste schund.“
playboys aus den frühen 70ern,
hasen im bett.
wir sind adrett, ich meine das leben ist nett.

du öffnest den mund und sagst mir „…es ist nicht fair.“
drüben steht der bär, er will mehr.
und ich weiß du hast recht,
das leben ist ungerecht.
meist, meine ich zusagen.
(…)
eine ungreifbare hitze ohne nachvollziehbaren ursprungs, breitet sich in mir aus.
die weiße der wand verengt sich unaufhaltsam, der raum ist klein oder bin ich groß?
lange haare, farbliche brüche in der sterile des hintergrunds.
die kombination ist unbedeutsam und meist bis aufs äußerste unästhetisch.
bin ich tourist, bin ich fehl am platz?
runde bäuche vor hunger, das essen hier schmeckt mir nicht.
reisende, welten, wie viele?
das flugzeug sieht surreal aus, es gehört hier nicht hin, vielmehr gehört es in die hand eines kleinen kindes um damit zuspielen.
wahrscheinlich ist es das sowieso:
wir fliegen durch wolken in der hand eines riesigen kindes, ein paar zähne fehlen, weißes hemdchen, glucksende münder.
wir wären so unbedeutsam.
die wolken wiegen nichts, windeln schon. tausende sind es, der duft kaum merklich nach puder.
minzgrünes, himmelblaues wäre unsichtbar.
und wir dazwischen ohne zu sehen.
geblendet, verblendet, erblindet in unserer mikro-existenz.
und um uns herum haufenweise halb transparente babys, groß wie godzilla (oder king kong), teil der architektur manhattans.

“unsere fantasie ist begrenzt/scheint begrenzt zu sein.
dinge existieren erst dann wenn man sie kennt, es gibt einen rahmen dafür, nicht die einzelne sache muss einem bekannt sein, nur die gattung, die schicht, der rahmen.
es fliegen dinge durch die luft von denen wir nicht wissen, dass es sie gibt, wir können sie nicht sehen da wir sie nicht kennen.
eine für uns nonexistente andere welt, viele und fliegen, das gibt es da vielleicht gar nicht. worte die in unserer sprache nicht existieren, es ist universell und transzendent.
sind wir es, die es aufdecken sollen, die decke ist nicht schwer, ich bin schwach, kann ich sie heben? schwebt sie?
wo ist der sauerstoff?”

dornenschwestern

heute vor einem jahr.
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ich habe sie gehäuft, die banalität, der gipfel berührt die wolken.