GALERIE STEINEK, VIENNA
„I miss the place where I am from“ ist auf dem Kopf stehend auf einigen von Anouks großformatigen Arbeiten zu lesen, darüber ein Lamm, fallend, schwebend, schwimmend, verloren umgeben von ganz viel Raum der somit viel Interpretationsspielraum schafft. Ein Lamm, das noch lebensunfähig im Mutterleib schwimmen könnte. Grundsätzlich ist das ungeborene Leben präsent. Zumal als Ikone – groß und frei, zumal als einsäumender Diener anderer Motive.
Im Dschungel ihres Œuvres schließen sich bei eindringlichem Betrachten scheinbare Beiläufigkeiten zu ganzheitlich, synergetischen Gesamtstrukturen zusammen. Vielleicht ein Zeichen ihrer Verhaftung im Animismus und Zen-Buddhismus – der Allbeseeltheit.
Wenige Striche, viel Fläche, vielleicht ein Kaninchen, vielleicht ein Lamm, vielleicht etwas dazwischen. Man könnte fast meinen, die Tierformen dienen nur als Platzhalter für zwischenmenschliche Verbindungen. Oder sind sie vielmehr präziser und deutlicher in ihrer Entfremdung?
Die Immanenz spiegelt sich in wiederkehrenden Motiven und Strukturen. „Im Ritual liegt das Potenzial der Veränderung und des Wachstums. Die Wiederholung führt zur Festigung und in dieser liegt wiederum das Liquide der Dinge – das Veränderliche und die Chance. So ist die Wiederholung das Fundament der Entwicklung und daher essenziell für mich. Das Leben besteht ausschließlich aus Wiederholungen, das Leben ist rituell. Atmen, schlafen, trinken, essen – wiederholen“ , sagt Anouk.
© Text Galerie Steinek & Studio Anouk Lamm Anouk
© Images Galerie Steinek & Studio Anouk Lamm Anouk