Mittwoch, 18. September 2013 N°2 / «Es ist ganz normal, dass Sie müde sind.»
Es geht nicht um ‹mich› um ‹mein›, es kann nur um dich gehen. Ja, um dich geht es. Wie du dich gefühlt haben musst kann ich mir gar nicht vorstellen. Nur gesehen habe ich dich.
Und das war so schön, und das war so schwer. Dich zu sehen war nicht mehr dich zu sehen, war nicht wie es sonst immer gewesen war dich zu sehen, dich zu sehen war so endgültig. Deine Augen haben es gesagt, Endgültigkeit, auch, ja und zwar auch wenn kein Ende in Sicht ist. Nie, es sei denn, man würde sich irgendwann doch dafür entscheiden. Würde man daran glauben, dass man irgendwann Alles erreicht hat, dann würde man sich wahrscheinlich für die Endgültigkeit eines ewigen Endes entscheiden. Aber nein, das hast du nicht, denn das haben mir deine Augen nicht gesagt. Und ich weiß doch; deine Augen können alles sagen. Deine Augen können alles, Worte können nichts, können nicht gerecht werden, nicht angemessen sein, dabei müssen sich nicht vermessen sein, bleiben sie doch nur Worte die niemals deine Augen sein werden, niemals alles können werden, eher weniger und das dann auch (noch) missverständlich.
Wahrscheinlich vermisse ich deine Augen da sie echt waren, dein Blick nicht verspiegelt, dein Blick in meinen und ich in deine Seele die jetzt ist, ja sie ist, nur ist sie nicht mehr in deinem Körper, und das ist schwer. Ich kann das nicht fassen, jetzt wo es so weit ist, dieses Seele außerhalb des Körpers, auch wenn ich weiß, aber bin ich so verwirrt und bin ich so müde, dass ich kaum fühlen kann, ja was fühle ich? Verblendet vom Schmerz über einen physischen Verlust dass mir wahres Fühlen, neinnein, Fühlen auf einer anderen Ebene, DICH fühlen nicht möglich ist. Und das schmerz. Vielleicht ist es richtig in dem Moment, vielleicht brauchst du das gerade so für dich.
Ich bin alleine, wie die anderen auch, die anderen die ihre Trauer, ihren Schmerz des Verlustes eines geliebten Familienmitgliedes anders verarbeiten.
Du bist frei, du bist nicht alleine, das sind wir alle nicht, nur wie und wo sind wir denn nun eigentlich so allgemein und vielleicht auch in Relation zu dir?
Ich verstehe nicht, und ich weiß mit meinem Verstand gibt es nichts zu verstehen, aber meine Gefühle können auch fühlend noch nicht verstehen und das ist verwirrend, mit Filzstiftrestfarbe auf den Fingern dazusitzen und nichts zu wissen, nichts zu fühlen und dabei doch so fühl.
Ja, jetzt ist da ein Loch und jetzt ist da große Verwirrung und eigentlich sollte da jetzt Freude sein dürfe, dafür, dass du wieder laufen kannst, frei sein kannst, zurück gehen kannst um wieder zu kommen dürfen, wenn du magst.
(Sommer ade, alles tut weh.)