1. sequenz /sommer/
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traumsequenzen und liebestöter
1. sequenz
/sommer/
die arme über den kopf, an den ohren, ellenbogen nach außen, hände überkreuz.
sie lässt sich nach rechts fallen, bis ihre haarspitzen die hüften berühren.
es knackst.
die rippen der rechten seite.
sie möchte sich spiegeln und links zu rechts machen.
die katze miaut.
es ist dunkel, ist kalt.
die zunge ist rau – die der katze.
die zunge klebt fest – die der katze – an ihrer.
ihr wird schlecht.
losgerissen spuckt sie katzenzungen, braunen, die aus schokolade, die oma immer mitgebracht hat.
autobus fahren, immer die gleiche strecke. die vergangenheit hat einen gelb-braun stich, wie alte bananen, ihr wird übel.
den fensterplatz nehmen und rausschauen.
die strecke wird zu einzelnen farbstrichen die latent vorbeiziehen. die fenster haben patina – das zu dem muster ihrer sommershorts passt. sie hat welche mit blumen – auf ausgewaschenen jeansstoff, die besten bis jetzt.
der sommer schmeckt einbisschen alt, schmeckt dennoch unglaublich aufregend – salzig.
dieses jahr mag sie wassereis nicht so gerne, sie isst hot dogs.
manchmal, wenn sie rad fahrt, sieht sie ein stück pizza, dreieck, am boden liegen, mit der tomatensoßenseite zur erde – so möchte sie einmal sterben.
übelübelübel war das alles – nicht.
nach der nacht mit der katze hat sie dutzende rote kratzer am rücken – damit wird sie angeben, auf dem schulhof.
sie umfasst ihre handgelenke die rot/blau/grün/grau/violett sind. vor allem violett – und grün.
hrün, hrün, hrün, sagt sie und wickelt bänder darum.
sie findet es schön sich selbst zu spüren. sie streicht sich sanft über den arm.
auch über der linken augenbraue hat sie einen kratzer.
sie fühlt sich wie ein unterlegener boxer und würde beinahe beschließen umzufallen, sich die knie blutig zu schlagen um entgültig verwundet zu sein…
katzenzungen auf katzenfell, soviel geht in ordnung.
„kind du hast gut geschmeckt“
sie spielt den bösen wolf im roten cape.
wenn es pocht – die provokation schläft, die polarisation habe ich nicht finden können…
wenn es pocht – die provokation schläft, die polarisation habe ich nicht finden können…
wenn es pocht
/pitahaya/ - die provokation schläft, die polarisation habe ich nicht finden können...
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illusionen und so - ich brauch euch nicht.
wenn die liebe so als wärme im freien raum herumschwebt und mir physik nichts sagt, lege ich mich wiedermal flach auf den holzboden, dann wird alles gut – flüstere ich mir selbst ins ohr.
/ich glaube, etwas wichtiges ist abgebrochen. jetzt sucht sie es am boden, millimetergenau – vergebens./
wenn es pocht,
sie die straßen durchstreift
an den ecken müde innehält
und mehr fühlt
das pochen.
wenn es warm ist
– noch
selbstumschlungen
am wasser innehält
und mehr fühlt
das pochen.
wenn vier wände
sie schützend umringen
die dunkelheit
die watte ist,
in der stille innehält
und mehr fühlt
das pochen.
wenn die haare regenverklebt
im gesicht hängen
die füße bräunlicher matsch
im moment
kurz nach dem donner
innehält
und mehr fühlt
das pochen.
the|a|tra|lik
theatralik – gib doch zu, du liebst es.
es fühlte sich nach sonntag an.
– und alles ohne zusammenhang, lass es wie es ist, bitte!