Routine ist wichtig, wobei das eigentlich eine Frage sein müsste.

Sie wiegt ihre Hände in den blauen Streifen aus dem hohen Norden. Die Gelenke schmerzen.
So vieles ist unergründlich.
Oder zumindest unbegründet.
Die Musik ist schwer im Hintergrund und lässt Vergangenheit aufleben.
Ist es ein Schutzmechanismus, sich an nichts mehr erinnern zu können?
Es ist ihr möglich so viel Leere zu sehen,
sieht sie beim Fenster raus,
schaut sie ins Leere,
denkt an vieles,
oder an nichts.
Flashbacks sind ihr ein Fremdwort, Flashbacks sin Träume für sie, Albträume, die ihre Ängste behandeln, aber niemals etwas mit Realität zutun haben.
Auf dem Kühlschrank stehen die Fruit Loops die sie jeden Morgen isst.
Routine ist wichtig,
wobei das eigentlich eine Frage sein müsste.
An den hohen Norden erinnert sie sich noch, aber auch nur vage, sie muss wohl eine andere gewesen sein.
Ihre Vergangenheit hat keinen Körper.
Nichts war gut, nichts war schlecht.
Das einzige aus dem Damals ist ein Kleid, und das fühlt sich so an, als wäre alles noch gar nicht so lange her gewesen.
Das einzige aus der Vergangenheit ist ein Kleid, das Blaugestreifte aus dem hohen Norden und noch ein paar Dinge, denn ein paar Dinge sind gut.
Der Alltag der mit Fruit Loops beginnt, fühlt sich nicht nach Alltag an.
Erzählt sie von ihrem Tag ist es nahezu unmöglich ihr zu folgen.
Sie kennt Vergangehiet, und sie liebt Vergangenheit, nur ihre liebt sie nicht, denn die, meint sie, nicht mehr zu kennen.
Es kann sie nur in der Gegenwart geben und gegeben haben. Es wird sie nie damals gegeben haben, da war sie einfach nicht, so ist das, so erzählt sie es jeder.

Bräuchte ich die Realität würde ich nicht schreiben, denn ich könnte es nicht.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Ich vermisse das Pyjamaschwarz aus meinen Träumen.

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(Und ich vermisse das vegan das nach Milch schmeckt.)

Ich vermisse meinen Kopf der schmerzt, wobei nein, das stimmt so nicht, das kann ich nur lügen.
Selbst dich vermisse ich nicht.
Nur das
was ich aus meinem Kopf kannte.
Da gab es alles.

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Ich vermisse das Pyjamaschwarz aus meinen Träumen.
Die Nacht rückt näher, auch in ihr fehlt es mir noch.

Die nicht direkt angewandte Sprachschule lehrte mich in meinem Kopf die Realität, die Realität die mich nun blockiert.
Suche ich nach Worten, denke ich an Erlebnisse, an physisch Erlebtes, an viel zu greifbares, egal wie abstrakt es ist.
Suche ich nach Worten, lasse ich mich nicht mehr finden.
Das ist mein Fehler, einer der nicht immer da war.
Nun habe ich ihn erkannt, nun kann ich daran arbeiten, es zu ändern.

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Mein Magen lässt mich Fremdes spüren, in wiefern das gut ist, weiß ich nicht.
Sitze ich, stelle ich mir meinen Bauch in dieser Position vor. Aber das ist auch nahezu das einzige.
Eine interessante Erfahrung ist es, das eigene Spiegelbild mehr als nur neutral zu betrachten.
Was würde mit der Literatur passieren, hätten wir unsere Luxusprobleme nicht mehr?
Die ganzen Großen, Kleinen, Dicken, Dünnen, die Jungen, die Alten,
die Literat_innen die haben ihre Problemchen, ihre Sorgen.
An Kaffeehausvormittagen oder Nachmittagen kann ich ihnen dabei zusehen, wie sie, verstrickt in ihrem selbstgeschaffenen Verderben durch die Straßen irren, oder verwegen in Cafés lungern um dies zu finden, oder das andere zu suchen. Manche fahre Rad, und ich bange jedes Mal wenn ich sie sehe, um ihre Sicherheit, scheint sich doch ihr irritiertes Innenleben außen in den Rädern zu verfangen.
Im Wald, ja wären wir im Wald, wären wir bei uns, nackt, was wäre es dann was wir von uns geben würden? Wären wir Kinder, wir wären vollkommen und dabei durchgehend entspannte Genies.
Ich habe Phantasie, ich träume, bräuchte ich die Realität würde ich nicht schreiben, denn ich könnte es nicht.

Die Belanglosigkeit eines Moments der ein Leben andauern könnte

Du bist so talentiert,
und schön,
und traurig.

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Der Regen fällt, und es ist egal ob der Regen fällt, ich kann dir sagen, es ist mir schon des öfteren untergekommen, wie Leute über die Traurigkeit in deinen Augen sprechen, dass es so aussieht, als würdest du jeden Moment zu weinen beginnen, und da ist es ganz egal ob die Sonne scheint oder ob es hagelt.

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Du bist so oft auf den Punkt, aber auch so oft daneben. Das macht dich so echt, manchmal halte ich es kaum aus, aber am Ende ist es wunderbar.
Wunderbar für nahezu jede, außer für dich.
Auch wenn ich nicht bei dir bin; ich sehe dich so oft, abends, in Tränen unter der Decke.
Dann lege ich meine Hände über dich, kann dein Hitze und deine Wut spüren. Ich weiß nicht was helfen könnte. Das kann keine wissen, denn du weißt es ja nicht einmal selbst.

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Wir filmen die gleichen Szenen immer wieder. Auch wenn ein Jahr vergangen ist, es ändert nichts. Deine Haare sind um 18,89cm gewachsen, und langsam manifestieren sich die ersten Falten in deinem Gesicht. Doch das war es auch schon.
Du bist in dem Gefängnis einer schönen Stadt und lachst, zeigst etwas Zahn, nie zu viel, etwas Haut, nie zu viel, nur dich, dich zeigst du nie so recht.
Du kennst fast jede, es ist unglaublich, dabei kennt dich niemand so recht.

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Heute bist du schwach, das ist auch gut so, schlaf schön, für…
Vielleicht bringt es ja etwas.

Drogen helfen / zu anti / meine eigene ist mir genug.

Realität ist nicht mein Ding.
Der Regen hat aufgehört.
Dinge müssen sich wiederholen,
müssen wiederholt werden,
das dient der Verdichtung,
ist somit also unablässig.

 

Ich verliere mich im Grau des Fells der neuen Katze.

 

Fragst du dich nicht auch manchmal, des öfteren vielleicht sogar, ab wann du beginnst Beziehungen aufzubauen, die auf relativ tiefen Gefühlen begründet sind?
Wie lange existiert die Phase des Vorspiels, der Gaukelei bevor es wahrhaftig wird?

 

Drogen helfen dem Philosophieren, jedenfalls will mir das der wortlose Klangraum vermitteln.

 

Wer macht meine Gefühle, Gefühle die durch äußere Einflüsse entstehen?

 

Im Moment wäre es wohl noch einfach das graue Fell in einen gut gesicherten Garten zu setzen und „auf Wiedersehen“ zu sagen.
Aber vielleicht, ja ein klein bisschen vielleicht, ist das auch nur eine gar nicht so kleine Lüge.

 

Wenn mein Körper übermäßig Hitze produziert, dann tut er das zwischen meinen Rippen.
Verstehst du, man könnte ALLES analysieren.
Und was dann alles entstehen können. Ich mag gar nicht daran denken, sondern lieber Madita schauen.
Die muss nun größer sein als ich, zumindest hat sie mehr Jahresringe.
(In Bäumen denken kann helfen, in Katzen denken nur im Internet.)
Siehst du, schon wieder kommt es mir dazwischen, das unnötige Denken.

 

Ja doch, Drogen können beim philosophieren helfen, Alkohol bei der Kommunikation. Aber ich bin zu anti für all das, ich hoffe, du verzeihst.
Wobei, bin ich ehrlich, dann scheiße ich doch wirklich (sehr dezent) auf deine Meinung, denn; meine eigene ist mir genug.

Wertes Publikum, ich möchte Ihnen über die Entmystifizierung der Künstlerin berichten.

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Wertes Publikum, ich möchte Ihnen mitteilen, dass mir der Kopf schmerzt. Manche Tage sind gefüllt mit dem Duft alkohollöslicher Stifte und Augen die zum weinen sind.
Meine Tätigkeiten wiederholen sich teils stumpf, während draußen das Wetter von betrübt regnerisch so positiv sonnig wechselt und ich mir Gedanken über alltägliches mache.
Während ich eine weiße Fläche schwarz werden lasse, denke ich darüber nach, ob die alltäglichen umstände gleich wären, würde ich, schaue ich aus dem Fenster, nicht Wiener Fassaden erblicken, sondern die einer anderen, einer fremden Stadt.
Die Umstände prägen die Realität. In welcher Befinde ich mich?
Geht es Ihnen wie mir? Machen Sie sich auch des öfteren Gedanken darüber, wie ihr Leben aussehe, würden sie es in einer anderen Stadt verleben?
Nun höre ich mir schon mindestens zum zweiten Mal heute das gleiche Set an, und zum mindestens vierten, ach fünften Mal diese Woche.
Wiederholungen haben doch etwas beruhigendes. Und sie scheinen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung zu leisten.
Zeichne ich ein Bild, welches ich zum ersten mal vor einem oder einigen Jahren gezeichnet habe, erneut, kann das ein Desaster sein, oder es führt mich auf eine neue Ebene.
Das Set das gerade läuft führt mich hingegen allerhöchstens in die Nacht in der ich ohnehin nur im Bett sein will.
Wie sehen Ihre Nächste aus, sind sie spannend?
Rede ich mit den Menschen, denen die sich im ähnlichen physischen Alter befinden wie ich, wundere ich mich. Ja, immerzu wundere ich mich über ihre mir unerklärliche Energie. Sie fahren Fahrrad, sind den ganzen Tag unterwegs, haben unfassbare viele Freunde, trinken Abends kostenlosen Alkohol und treiben sich auf Parties rum. Ihre Freunde sehen sie zu jeder erdenklichen Tageszeit, und sie passen so gut zusammen.
Sehe ich zusammen sind sie für mich wie ein vollständiges Puzzle dem dennoch irgendetwas zu fehlen scheint.
Dann trage ich, selten kommt es vor, einen Liter Milch nachhause, und wundere mich, was das Stadtleben für einen bereithält, und wie es den anderen in ihren Nächten geht.

Ich hoffe Ihnen, wertes Publikum, geht es gut, des nächtens als auch bei Tag.

DEeHiS

Der Sand unter den Füßen ist schwarz. Weit hinten, hinter den Bergen, und auch hinter den Wolken, kann man die Maschinen hören, die lauten Fabriken die unsere Stadt ausmachen. Seit wir geboren sind hören wir sie, es wäre so still, gäbe es sie nicht. Meine Freundinnen und ich haben struppiges Haar. Unsere Füße sind meist pur im schwarzen Stand auf dem unsere Stadt begründet ist. Es gibt viele Geschichten über die Entstehung, aber nur eine dürfen wir offiziell kennen. Verlassen wir das dicht besiedelte Gebiet, breiten sich vor uns die dunkelsten Weiden mit den schwärzesten Rappen aus. Lächeln wir, strahlen unsere Zähne ganz besonders, da man unsere echten Farben nie sieht. Unsere Eltern – zumindest die starken – arbeiten in den Kohlebergwerken, am Anfang des ewigen Gebirges. Mama hat viele Kinder, sie arbeitet zuhause. Sie hat immer so gestrahlt, so sehr, dass der Nachbar böse geschaut hat. Doch nun, nach dem dreizehnten Kind, wirkt sie verändert. Meine kleinste Schwester Rose ist wie ein glückliches Mastkalb, unbeschwert und naiv, ohne dem Wissen, was auf sie zukommen wird. Es mutet so grotesk an wenn sie in den armen meiner Mama ist, deren Haut nun plötzlich welkt. Ihre Arme sind zu Ärmchen geworden, ich kann mir nicht erklären, wie sie es schafft ein so properes Baby zu halten. Die Blicke des Nachbaren sind nun milder geworden, jetzt wo meine Mama ihre Frische, ihren Glanz zu verlieren scheint. Sie ist neununddreißig und ich habe das Gefühl, dass sie bald sterben wird.

Deine Stadt interessiert mich nicht, dich kenne ich nicht. Und trotzdem haben unsere Augen die gleiche Farbe.

Du magst meine Stadt nicht, sagst du mir, immer, immer mal wieder.
Aber; wer bist du, mir das zusagen?
Deine Stadt interessiert mich nicht, dich kenne ich nicht.
Aber hier sitzt du nun, so wie immer mal wieder, in Wien im Café Prückel,
was ich ohnehin nicht verstehe. Wer sitzt da schon.
Es soll Leute geben, die erinnern die Toiletten dort an ein Sanatorium.
Aber die Toiletten dort sind das einzige was ich mag.
Einmal habe ich einen Ober von hinten geschupst. Er hat es verdient, sonst macht er es mit den Gästen immer.
Ich ertrage sie alle nicht.
Gegenüber ist die Angewandte, die ist auch schwierig, aber wer ist es nicht?
Im Stadtpark scheint die Sonne,
ich möchte Smarties kotzen, aber kotzen kann ich nicht gut.
Meine Talente liegen woanders.
Die ungewaschenen Alkoholiker_innen haben Meinl-Sackerln bei sich, wie arm ist Wien?
An den Mietspiegel mag niemand denken, aber keiner tut was anderes.
Und selbst jetzt wo die Sonne untergeht sitzt du im Prückel und magst meine Stadt noch immer nicht.
Aber; wer bist du, mir das zusagen?
Deine Stadt interessiert mich nicht, dich kenne ich nicht.
Und trotzdem haben unsere Augen die gleiche Farbe.