Antlitz, rehen und milchig

 

 

Antlitz, rehen und milchig verschwimmst du zum Moosgrund des Morgens.
Wir schöpfen, weißkleidrig, die Ränder ab, so dass
das alles eine homogene Masse
bilden kann, für euch.
Erhaben strahlen die Gesichter aus
was wir, die Arbeitenden, nicht haben
uns nicht leisten können.
Seid ihr doch, so Goldenerschimmer, so gegenwärtig.
Weißkleidrig vergöttern wir die Verachtung des Armen; des Uns.
So habt Ihr edlen Leut, ihr eins, ihr Königin uns das
gelehrt.
Zum Moosgrund des Morgens verschwimmt rehen und milchig das Antlitz.
Homogen sind wir, weißkleidrig, am schöpfen für die Perfektion unserer Herrscherin.

Lichtblickblau schwämmt die Augen auf / Ich dachte: Ich bin Liebe, Montag, 20. Juli 2015

 

Lichtblickblau schwämmt die Augen auf.
Deine sind das Meer,
sehe ich ganz genau, sehe ich nur hin.
Nicken tust du,
immer wieder.
Das Bild eines Wackeldackels kommt mir
in den Kopf,
der mitmacht.
Aber dann
oder
und dann:

Pause.

Es ist ein Zeitsprung, es ist Berlin.
Es fühlt sich nach Leni Riefenstahl an,
einer verhinderten Marlene Dietrich.
Naturfilme in den Alpen –
Dauerschleife.

Es ist ein Zeitsprung, es ist Wien.
Ventilator.
Der Pony spielt
im Wind
verliert
nicht
und nicht sich.

Und immer noch:
Deine Augen das Meer.

Und ich schauend,
immer noch.
Glaubst du das?

Später starre ich beharrlich eine Wasserflasche an.
Sie steht auf dem Tisch auf dem auch der Ventilator steht,
auf dem ich auch schreibe.
Das Wasser bewegt sich,
und das im Takt der Musik die aus meinem Macbook kommt.
Das ist das Meer, sind deine Augen, denke ich mir.

Und war es doch nur ein Spiegel, und war es das Vergessen der Eitelkeit, durch die totale Entgleitung der Gesellschaft.
Ich dachte mir: ich liebe.
Ich dachte mir: ich bin Liebe.