Satzteile des Montags den 9. März 2015 / Das poetische Auge verloren, der Mund leer, sitze ich da und lerne Dichten neu.

Das Rot des Tages ist so präsent wie das fehlende Blattwerk der Bäume.
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Vielleicht ist es doch so, dass die Poesie in mein Leben zurückkehrt.
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Die Erde verliert an Dichte, jetzt wo der Frühling kommt, trotz der Feuchtigkeit.
Die Essenz des Frühlings ist:
Bitte ausfüllen, bitte warten oder auch weitergehen.
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Die Jungen lassen ihre Haare wachsen, die Mädchen küssen sich auf sehr französische Weise auf die/ihre Wangen.
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(Ein Überblick über das 20. Jahrhundert in der bildenden Kunst.)
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Das poetische Auge verloren, der Mund leer, sitze ich da und lerne Dichten neu.
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Wenn ich male bin ich leer, wenn ich schreibe bin ich voll.

Mein Schmerz ist maximal physisch und der meiner Lyrik im Moment nicht verfügbar.

Meine Lyrik hat ihre Arme,
ihren Ansatz verloren.
Sie ist ein Häufchen einer Ecke,
hinschauen mag ich nicht, so traurig
ist es.
Es ist als wäre sie von der
Gegenwart
gefressen worden.
Gegenwart ist Macht, Lyrik ist
kurz vor tot.
Ist es vielleicht so, dass Lyrik
wehtun muss.
Mein Schmerz ist maximal physisch
und der meiner Lyrik im Moment nicht verfügbar.

(Montag, 9. März 2015)

Gesamtkunstwerk ein sei, und höre auf nie damit.

 

Sei ein Gesamtkunstwerk
und höre nie auf damit.

 

Nie
ist ein starkes
Wort.

 

 

Wirklich,
zu stark
wahrscheinlich.

 

 

Aber sei ein Gesamtkunstwerk
und höre nie auf damit.

 

 

Wirklich,
zu stark
bist du
nie.

 

 

Also sei ein Gesamtkunstwerk
und höre nie auf damit.

 

 

Nutze den Alltag,
das macht
Sinn.
Glaube mir.
Ich versuche
es
auch.

 

 

Aber denke dran,
sein nie
eitel.

 

 

Das ist nicht gesund.
Und
zum Gesamtkunstwerk
macht es dich
auch nicht
wirklich.

 

 

Freitag, 9. Januar 2015
– Anouk Lamm Anouk

,.

Kiss the night
don’t fall asleep
you have to be
here
for kissing
eternally
It is
pure
feelings
I’ve never felt
but now
is different
now became important
the future doesn’t count
anymore.

Und die Rehe fressen schon

Waldstück, Waldstück immer wieder
fällt der Morgen in den Tag.
Und ich liege bloß getragen
in dem Moos des Nachmittags.
Rehe fressen augenschlagend
alles außer nachmittags
Gräser sattgrün abgetragen
Hufe scharrend.

Weiter dann und immer wieder
ist es so wie heute schon.
Bin ich einfach, kann nicht anders
und die Rehe fressen schon.

Essen gehen / schlafen / nothing in my mind / Wiederholungen / die Katze schläft – alles schläft. / Neben mir schnarcht es / plötzlich ist die Welt auch in der Ferne wieder scharf gestellt / wie viele letzte Anläufe gibt es? / Am Boden schwimmen / in den Seilen hängen / aufgeben / niemals aufgeben / essen gehen / schlafen / Wiederholungen / weiter machen / Der Nebel verschiebt sich in ein anderes Land / die Sonne wieder sehen / Himmelsrichtungen deuten / Freude wieder entdecken / essen gehen / schlafen / Smiley / gerne leben. /

Essen gehen /
schlafen /
nothing in my mind /
Wiederholungen /
die Katze schläft –
alles schläft. /
Neben mir schnarcht es /
plötzlich ist die Welt auch in der Ferne wieder scharf gestellt /
wie viele letzte Anläufe gibt es? /
Am Boden schwimmen /
in den Seilen hängen /
aufgeben /
niemals aufgeben /
essen gehen /
schlafen /
Wiederholungen /
weiter machen /
Der Nebel verschiebt sich in ein anderes Land /
die Sonne wieder sehen /
Himmelsrichtungen deuten /
Freude wieder entdecken /
essen gehen /
schlafen /
Smiley /
gerne leben. /

Ich fühle mich wie: das Kitz im Feld.

Ich fühle mich
wie:
das Kitz im Feld.
Es muss Glück haben
dass es ja nicht laut wird
und
es nicht stirbt.
Ich bin:
leise
und
eingerollt.
Glück haben,
das werde ich.
Die Menschen
die werden mich schon
nicht
vernichten.
Ihre Maschinen lassen sie schön
in den dunklen Garagen stehen,
denn:
seht euch nur die Felder an,
nichts ist reif, nichtmal
ich.

Engel / Ich präge mich, und zwar in mir ein.

Deine Silhouette zeichne ich in der Leere nach.
Meine Kehle ist trocken.
Mein Bauch ist niemals leer und knurrt doch immer.
Jetzt bin ich also auch eines dieser immer hungrigen Wesen,
nahezu zerissen/gerissen zwischen hin und her, hier und da…
oder doch woanders.
Ich bin jung geworden, das hast du aus mir gemacht, aber glaube nicht, dass das ein Kompliment ist.

In Wirklichkeit, also mein echtes Ich, das Wahre wie man so schön zu sagen pflegt, das befasst sich so wenig mit anderen,
mein Interesse an dir kann also gar nicht aufrichtig sein, oder drücken wir es anders aus: tief kann es nicht sein, das definitiv.
Ich sage dir das nicht um dir weh zutun, ich sage es dir, um dich nicht zu enttäuschen.

Es ist seltsam sich nun in dieser Position zu befinden, das musst du mir wirklich glauben.
Aber eigentlich kann ich mich gar nicht auf dich konzentrieren, zieht das Knurren meines Magens doch eigentlich immer meine Aufmerksamkeit an sich.
Du siehst, mein Interesse gilt hauptsächlich mir selbst. Ich bin es, die ich am meisten liebe. Egal wie schön dein langes glattes Haar ist, oder die Worte die aus deinem Mund kommen, oder das Rot das du auf deine Lippen aufträgst. Egal, alles egal, würde es doch nichts ändern.
Du könntest der schönste aller gefallenen Engeln sein, du wärest dennoch nicht interessant genug und ich woanders.

Nun lass mich dir sagen; es ist wirklich nicht deine Schuld, was solltest du auch anderes tun bei so einem Dickkopf wie mir. Das Alter, sei es auch nur das junge, hat mich geprägt, ich präge mich, und zwar in mir ein.