Lichtblickblau schwämmt die Augen auf / Ich dachte: Ich bin Liebe, Montag, 20. Juli 2015

 

Lichtblickblau schwämmt die Augen auf.
Deine sind das Meer,
sehe ich ganz genau, sehe ich nur hin.
Nicken tust du,
immer wieder.
Das Bild eines Wackeldackels kommt mir
in den Kopf,
der mitmacht.
Aber dann
oder
und dann:

Pause.

Es ist ein Zeitsprung, es ist Berlin.
Es fühlt sich nach Leni Riefenstahl an,
einer verhinderten Marlene Dietrich.
Naturfilme in den Alpen –
Dauerschleife.

Es ist ein Zeitsprung, es ist Wien.
Ventilator.
Der Pony spielt
im Wind
verliert
nicht
und nicht sich.

Und immer noch:
Deine Augen das Meer.

Und ich schauend,
immer noch.
Glaubst du das?

Später starre ich beharrlich eine Wasserflasche an.
Sie steht auf dem Tisch auf dem auch der Ventilator steht,
auf dem ich auch schreibe.
Das Wasser bewegt sich,
und das im Takt der Musik die aus meinem Macbook kommt.
Das ist das Meer, sind deine Augen, denke ich mir.

Und war es doch nur ein Spiegel, und war es das Vergessen der Eitelkeit, durch die totale Entgleitung der Gesellschaft.
Ich dachte mir: ich liebe.
Ich dachte mir: ich bin Liebe.

Sisterhood hyper-nature (erste Gedanken)

«Männer sollten nicht schreiben. Sie haben nicht die richtigen biologischen Vorraussetzungen dazu. Ihre Muskulatur ist stärker ausgeprägt als ihr Denkvermögen, ihnen fehlt der logische Intellekt, sie sind und waren immer mit physischeren Dingen beschäftigt, und das hat auch durchaus seinen Sinn.
Wir Frauen sind die Feingeister, die Dandys, und waren es auch schon immer. Erst als das Patriarchat durch die physische Unterdrückung der Frau entstand, begannen die neuen männlichen Herrscher die Geschichte umzuschreiben. Wann genau das war, können wir momentan noch nicht wirklich sagen. Es ist sehr unklar, und schwer für uns, da uns gerade erst bewusst geworden ist, welcher Gedankenkontrolle wir zum Opfer gefallen sind. Nun sind wir dabei, uns davon zu emanzipieren und unseren eigentlichen Rang zurückzuerobern. Einige unter uns haben vorgeschlagen, die Männern zu versklaven. Die intellektuelle Spitze aber war dagegen. Was tatsächlich auch der einzig richtige Weg sein kann.
Wir wollen unsere Natur nicht aufgeben, um mit den gleichen primitiven Mitteln zu beginnen.
Wir befinden uns stattdessen gerade in der Evolution zur Eingeschlechtlichkeit.
Wir entwickeln uns zu einer höheren Mutterschaft die ausschließlich Töchter zur Welt bringt, und zwar ohne Blut und ohne Schmerzen.
Unsere Energie, losgelöst von der archaischen setzt Möglichkeiten frei, die uns bis vor kurzem noch vollkommen fremd waren.
Wir optimieren uns auf eine völlig natürliche Weise, fühlen uns mächtig und majestätisch wie nie zuvor.»