Nicht (mehr) / Dienstag, 24. März 2015

Ich bin ein sehr abstrakter Mensch. Es fällt mir schwer, dem «normal» denkenden/funktionierenden Hirn etwas so zu erklären, dass es Zugang finden kann. Es fällt mir schwer Zugang zu etwas zu finden, dass mir ein «normal» denkendes/funktionierendes Hirn näher bringen möchte. So war es auch in Mathematik. Ich war Einser-Schülerin, ich war in allem gut, hatte nirgendwo eine Schwäche, aber Mathematik habe ich nur so gut verstanden, weil Mama es mir so erklären konnte, dass ich Zugang finden konnte, es Raum für echtes Verständnis gab, das hat kein einziger, keine einzige Mathematiklehrer_in geschafft.
Da ich ein sehr abstrakter Mensch bin, sind auch meine Gedanken sehr abstrakt. Erzähle ich sie dir, wirst du maximal schwammige Linien und Farbflächen sehen. Ich weiß nicht, wie sich dein und mein Verständnis verständigen sollen. Ich weiß nicht wie es ist normal zu denken, zu funktionieren.
Ich lebe in der Blase der Privilegien der absoluten Eigenständigkeit und somit für viele Eigenart. Ich bin anders und ich darf das auch.
Müsste ich einer «normalen» Tätigkeit nachgehen würde ich untergehen, würde ich langsam vergehen, oder es würde schnell gehen. Vielleicht würde ich auch einfach nur beschließen auszusteigen, aber wahrscheinlich würde ich auch irgendwo auf der Welt in einer Gemeinschaft irgendwelcher Aussteiger_innen nicht klarkommen.
Ich funktioniere, weil den Raum habe so funktionieren zu dürfen, wie ich eben bin.
Gäbe es diesen Raum für mich nicht, dann gäbe es auch mich nicht (mehr).

Eine Unendlichkeit schmeckt rosa, die Pudelzunge eines atmenden Wesens in deinem Mund gut.

Eine Unendlichkeit schmeckt rosa, die Pudelzunge eines atmenden Wesens in deinem Mund gut.

Die Krone, egal ob weiß, apricot oder schwarz erinnert an Brokkoli, oder die Baumkronen von oben, wenn sie dir wie Spielzeug erscheinen.
So erscheint mir das Leben (in letzter Zeit) generell oft. So falsch wie das Geld bei Monopoly, so leblos und willkürlich wie das Spielzeug eines Kinderlebens.

 

Montag
Es gibt den Süden und den Norden, jeder Stadt, jedes Bezirks. Es gibt den Süden und den Norden, so relativ wie es die Zeit gibt.
Licht, Gerüchte, Geräusche, die Wahrnehmung an sich prägt wie wir (warum auch immer) Gegebenes erinnern.
Für mich ist der Norden positiver als der Süden. Der Norden ist kühl, ich friere leicht, doch mit Hitze kann mein Organismus noch viel schlechter umgehen.
Wir wohnen im Norden eines Bezirks. Wir wohnen in der Mitte einer Stadt.
Wie echt, wie wahrhaftig sind Himmelsrichtungen im Vergleich zur Zeit? Was ist wie relativ, im Kontext zueinander und auch generell?

 

Dienstag
Ein Frosch, ein Glas, eine Leiter, ein Wetterbericht, eine Freiheit.
Kindheit schmeckt nicht, Kindheit riecht viel mehr.

Mittwoch
Schwarz

 

Donnerstag
Ich vergesse kontinuierlich und merke mir in Relation doch immer mehr. Es gab Zeiten in denen ich philosophierte. Diese Zeiten sind mir nun fern. Nahe sind mir Zeiten die nach Katze riechen und schnurren. Zeiten der Liebe eines Pudels, zwei Katzen und mindestens drei Menschen.

 

Freitag
Es ist nicht vorbei, egal wie viele Kästchen in schwarz und weiß ausgemalt habe. Noch immer liegt das Wochenende und mit ihm ein Leben vor uns. Meine Haare sind blond und gelockt, doch das ändert sich wöchentlich, ohne das meine oder das fremde Einwirken.
Es gab ein Jahr das ich filmte. Dieses Jahr ist mir nun fremd.

Es ist der Zustand der die Zeit bestimmt.

Es ist komisch wie man die Zeit mit nichts verbringen kann. Beide Begriffe so vage, so unvorstellbar für eine Spezies wie unsere.
Es ist Nachmittag, siebzehn Uhr siebzehn an einem Freitag. Das Haus vis-a-vis ist rosa, so scheint es mir jedenfalls, als ich zusammengekauert auf dem Bett hocke, herum wetze wie ein gelangweiltes Tier. Neben meinem Kissen riecht es nach Heu.
Ich mag Heu.
Wieder ein abstrakter Begriff ist der des Zustands.
Der eigene Zustand hat enorme Auswirkung auf die Zeit und auf das Verbringen dieser. In meinem momentanen Zustand erscheint es mir nicht fad, den ganzen Tag im Bett, am Handy, am MacBook, mit einem Magazin oder Buch zu verbringen. Es würde mir falsch erscheinen zu zeichnen. Der Ort ist dabei irrelevant. Es würde mir falsch erscheinen, Menschen zu schreiben. Es ist der Zustand der die Handlungen bestimmt. Es ist der Zustand der es zulässt, meinen Tag mit nichts zu füllen und mich dennoch nicht zu langweilen.

Z. o. s.?

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Zeichnen oder schreiben?
Das Jahr schreitet voran, ohne das es meine Kunst (aktiv) tut.
Im Kopf passiert was, im Raum nicht.
Ich träume von Bildern die mich zu sehr langweilen.

Klammersetzung, Herbstreste. / Give it to me in black, white and grey.

Das Köpfchen reckt sich, eine Nelke steht im Nebel der Frühlingserde.
Ein Wasserschaden auf der Toilette.
Ein Kolibri in der Au.
Ich im Jetzt, als Weggefährtin von Ava.
Avas Mund, ihre Zunge.
Taschentücher in der Handtasche, in dem kleinen Seitenfach.
Theorie
Vielleicht ist Theorie essenziell weil sie der Schlüssel ist, sein könnte.
Augen
Augen die machen was sie wollen.
Der zweite Bezirk im Frühling, mit all den Juden und unseren Spielen.
(Das Judentum ist für mich männlich. Das «männliche» an dem Glauben ist das, was mich unterhält.)
Klammersetzung, Herbstreste.
Teilen, ein Teil eines Studios, ein Teil in dem eine Einzelausstellung zu einem Teil entstanden ist.
Give it to me in black, white and grey.
/Dienstag, 10. März 2015

Becoming popular again because of poetry. / Montag, 9. März 2015

/Die Welt aus dem Weltall, und an der Erde befestigte Blasen in denen sich Lämmer befinden.
Wir bewegen uns weit über die Grenzen des Informellen. Ismen interessieren uns nicht.
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Becoming popular again because of poetry.
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Beschränke dich nicht. This is tomorrow.
So viel habe ich gar nicht zutun.
Löst der Frühling bei dir auch so komische Gefühle aus?
Von Libido spreche ich nicht – viel mehr von Melancholie.
Wahrscheinlich werde ich dann Zeit zum schreiben haben.
In meinem Kopf verbindet es Zonen. Diplomarbeiten mit Motorrädern interessieren mich nicht.
Wer hat wohl die Cosima von Bonin Ausstellung Hippies use side door kuratiert, fragt es in meinem Kopf. So leer dass funktionsunfähig. Das iPhone vor mir gewährt Auskunft: natürlich Karola Kraus, was musste ich da überlegen?
Antworten im Kopf verschwimmen.