I don’t believe in pain anymore N°2
Der Morgen schmeckt fade in meinem Mund. Der Spiegel beantwortet mir die Frage über meine aktuelle Befindlichkeit. Ich habe purpurne Augenringe und sehe gleichermaßen anämisch aus.
Die Katze liegt hinter mir, starrt mich an. Sie wirkt auch nicht recht so, als wäre sie auf der Höhe.
Hinter meinen Augen sehe ich die Erhabenheit die dieser Alltagssituation fehlt.
Alltag ist redundant. Ich ignoriere ihn und ersetze ihn durch das Gegenteil. So lässt sich die Aneinanderreihung von Tage aushalten. Recht gut sogar.
Neulich begann ich, meine physischen sowie auch psychischen Befindlichkeiten in ein altes Buch zu schreiben. Es verleiht der ganzen Angelegenheit mehr Glanz, und lenkt von der Vergänglichkeit des Fleisches ab.
Ein komischer Schmerz entwickelt sich wellenartig in meinem linken Fuß. Mit dem Buch auf dem Schoß und dem Schmerz im Fuß fühle ich mich in die Renaissance zurückversetzt.
Es gibt wirklich wenige Filme, die die Zeit die sie dauern wert sind. In der Renaissance konnte man sich über derartige Praxen der Zeitverschwendung keine Gedanken machen.
Bestimmt hatte man da andere Probleme.
Ich möchte wirklich nicht mit Orlando tauschen.
Genau kann ich mich noch erinnern, an den – für mich – verstörendsten Tilda Swinton Moment. Das war nämlich, als Orlando seine fleischliche Weiblichkeit zeigte, eine Weiblichkeit die mich in diesem Kontext (und generell wahrscheinlich) zutiefst erschreckt.
Der Katze ist das egal, sie sieht hin.
Ich sehe dir so oft ins Gesicht, auf der Straße, oder dir, oder dir oder dir… Ich frage mich so oft, was dich zum weinen bringt.
Nachts träume ich von Supervisionen.
Von was träumst du?
Die Einsamkeit der Menschen in den Städten möchte ich mir gar nicht vorstellen.
Einsamkeit kenne ich nicht.
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