Engel / Ich präge mich, und zwar in mir ein.

Deine Silhouette zeichne ich in der Leere nach.
Meine Kehle ist trocken.
Mein Bauch ist niemals leer und knurrt doch immer.
Jetzt bin ich also auch eines dieser immer hungrigen Wesen,
nahezu zerissen/gerissen zwischen hin und her, hier und da…
oder doch woanders.
Ich bin jung geworden, das hast du aus mir gemacht, aber glaube nicht, dass das ein Kompliment ist.

In Wirklichkeit, also mein echtes Ich, das Wahre wie man so schön zu sagen pflegt, das befasst sich so wenig mit anderen,
mein Interesse an dir kann also gar nicht aufrichtig sein, oder drücken wir es anders aus: tief kann es nicht sein, das definitiv.
Ich sage dir das nicht um dir weh zutun, ich sage es dir, um dich nicht zu enttäuschen.

Es ist seltsam sich nun in dieser Position zu befinden, das musst du mir wirklich glauben.
Aber eigentlich kann ich mich gar nicht auf dich konzentrieren, zieht das Knurren meines Magens doch eigentlich immer meine Aufmerksamkeit an sich.
Du siehst, mein Interesse gilt hauptsächlich mir selbst. Ich bin es, die ich am meisten liebe. Egal wie schön dein langes glattes Haar ist, oder die Worte die aus deinem Mund kommen, oder das Rot das du auf deine Lippen aufträgst. Egal, alles egal, würde es doch nichts ändern.
Du könntest der schönste aller gefallenen Engeln sein, du wärest dennoch nicht interessant genug und ich woanders.

Nun lass mich dir sagen; es ist wirklich nicht deine Schuld, was solltest du auch anderes tun bei so einem Dickkopf wie mir. Das Alter, sei es auch nur das junge, hat mich geprägt, ich präge mich, und zwar in mir ein.

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